Übrigens tragen auch unsere Bewegungen wie zum Beispiel das Gehen dazu bei, den Darm zu bewegen.
Der Darm
Darm
Allgemeines über den Darm
Wissenschaftlich bestätigt ist ein gesunder Darm ein Kennzeichen für einen gesunden Menschen.
Der Darm verarbeitet die Nahrung so, dass sie uns am Leben erhält und uns mit Energie versorgt. Er reguliert unseren Wasserhaushalt und spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Außerdem produziert er Hormone und Botenstoffe für das Nervensystem.
Mit einer Gesamtlänge von rund 7 m und einer Oberfläche von Millionen winziger Fältchen, Grübchen und Zotten ist der Darm das größte menschliche Organ. Um seine für uns lebensnotwendigen natürlichen Funktionen erfolgreich erledigen zu können, ist unser Darm mit Muskeln, Blut- und Lymphgefäßen, Nerven- und Schleimhautzellen und dem Ökosystem der Darmbakterien, der Darmmikrobiota, ausgestattet.
Der Darm als Verdauungsorgan
Unser Darm ermöglicht die Versorgung des Körpers mit Energie und Nährstoffen und ist am Prozess der Verdauung beteiligt. Wenn man bedenkt, dass wir im Laufe unseres Lebens ca. 50.000 l Flüssigkeit und ca. 40.000 kg Lebensmittel zu uns nehmen, hat das Verdauungssystem viel zu tun und muss eine ganze Menge verarbeiten. Bei dieser Verarbeitung werden die Nahrungsmittel in ihre Bestandteile zerlegt, verarbeitet und dem Körper als Energiespender zur Verfügung gestellt.
Ablauf der Verdauung
Die Verdauung beginnt im Mund mit der Zerkleinerung der Speisen und dem ersten Aufspalten durch die Enzyme im Speichel. Die Speiseröhre transportiert die Nahrung zum Magen. Dort wird der Speisebrei mit Magensaft vermischt, weiter zerlegt und von vielen schädlichen Viren und Bakterien befreit.
Im Zwölffingerdarm (dem ersten und kleinsten Teil des Dünndarms), wird der Speisebrei weiter in seine einzelnen Bestandteile zerlegt – durch die Verdauungssäfte aus Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
Im gesamten Dünndarm geht der Aufspaltungsprozess weiter. Hier entscheidet sich, welche Bestandteile für den Körper nützlich sind und aufgenommen (resorbiert) werden und welche weiter in den Dickdarm transportiert werden.
Im Dickdarm werden die Ballaststoffe verarbeitet, die auf dem bisherigen Weg nicht gespalten werden konnten. Dabei synthetisieren Bakterien lebenswichtige Vitamine und kurzkettige Fettsäuren und stellen sie dem Körper zur Verfügung. Außerdem wird dem Speisebrei hier Wasser entzogen. Dadurch gelangen wertvolle Mineralstoffe und Elektrolyte in die Blutbahn, der Speisebrei wird eingedickt und für die Ausscheidung vorbereitet.
Für den Transport des Speisebreis sorgt die Muskelschicht in Dünn- und Dickdarm. Dabei ermöglichen die verschiedenen Muskeln unterschiedliche Wellenbewegungen – die sogenannte Darmperistaltik.
Unter Peristaltik versteht man allgemein das Bewegungsmuster eines röhrenförmigen Hohlkörpers wie dem Darm. Diese Bewegungen entstehen durch glatte Muskelzellen, die für wellenförmig verlaufende Kontraktions- und Entspannungsphasen der Längs- und Ringmuskulatur sorgen. Der Darm bewegt sich also genau in dieser Form, um den Speisebrei weiter zu befördern.
Reguliert werden diese Muskulatur-Bewegungen von den Nervenzellen im Darm (Darm-Hirn). Sie „melden“ den Füllzustand des Darms und die Zusammensetzung des Speisebreis. Auch Gallenblase und Bauchspeicheldrüse erhalten so die Information, wie viele Verdauungssäfte benötigt werden.
Darmbakterien und Verdauung
Das Gehirn im Darm
Mit mehr als 100 Millionen Nervenzellen ist der Darm eine eigenständige Schaltzentrale im Körper. Lediglich unser Gehirn enthält mehr Nervenzellen.
Die Hauptaufgabe dieses Nervensystems besteht darin, die Verdauung zu regulieren, das heißt die Darmtätigkeit zu steuern.
Das Darm-Hirn und das Kopf-Hirn sind sich sehr ähnlich
Das Nervensystem im Darm entsteht aus demselben Gewebe wie das Nervensystem im Kopf. So liegt es auf der Hand, dass ,,Darm“- und „Kopf-Hirn“ ähnlich aufgebaut sind. Sämtliche Nervenzelltypen des Kopf-Hirns existieren auch im Darm. Alle Botenstoffe (Dopamin, Serotonin und 28 andere) des Gehirns strömen ebenfalls durch den Darm und auch 95% des Serotonins in unserem Körper werden im Magen-Darm-Trakt produziert.
Die Kommunikation zwischen Kopf und Bauch
Wie der Name schon sagt, sind Botenstoffe Übermittler von Informationen. Mit ihrer Hilfe tauschen Kopf-Hirn und Darm-Hirn Informationen aus. Nur etwa 10 % der Informationen, die übermittelt werden, fließen vom Kopf-Hirn in den Darm, 90 % hingegen sendet das Darm-Hirn an das Kopf-Hirn.
Eine wesentliche Verbindung für diese Übermittlung ist der Vagusnerv, der an der Regulierung fast aller innerer Organe beteiligt ist.
Zusätzlich zu den Nervenbahnen nutzen Darm-Hirn und Kopf-Hirn noch andere Wege, um Informationen auszutauschen, zum Beispiel viele Darmhormone und Botenstoffe des Immunsystems.
Schon gewusst?
Nur etwa 10 % der wechselseitig übermittelten Informationen fließen vom Kopf-Hirn in den Darm. 90 % der Informationen hingegen sendet das Darm-Hirn an das Kopf-Hirn.
Das Darm-Hirn und sein Einfluss auf unsere Gefühle
Zwischen Darm und Gehirn gibt es einen riesigen Austausch an Informationen. So gelangen ständig auch Informationen aus dem Darm in das limbische System, welches für unsere Gefühle zuständig ist. Signale aus dem Magen-Darm-Trakt können also unsere Stimmungslage, Stressanfälligkeit, Emotionen, kognitive Prozesse, unseren Appetit und unser Immunsystem beeinflussen.
Auch andersherum funktioniert die Kommunikation. So erreichen Stress-Signale aus dem Gehirn auch den Darm und setzen die Darmwand in Bewegung. Wir bemerken das am Stuhldrang. Die Sendung von Stress-Signalen vom Hirn in den Darm könnte auch eine Erklärung für die Entstehung eines Reizdarmsyndroms sein, vermuten Wissenschaftler.
Die Darmmikrobiota – ein wichtiger Informationsträger
In jeder Sekunde ertasten die Nerven des Darm-Hirns, welche Bakterien sich gerade im Darm-Inneren vermehren und welche Substanzen dabei entstehen. Zahlreiche dieser Substanzen sind Signal- und Botenstoffe, die an das Kopf-Hirn gesendet werden. So hat auch und gerade die Darmmikrobiota einen großen Einfluss auf unsere Emotionen und unser Wohlbefinden.
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