
Durchfall bei Babys: Symptome, Ursachen und Risiken
Wenn Babys Durchfall haben, kann das für Eltern eine belastende und verunsichernde Erfahrung sein. Da der Stuhlgang von Säuglingen üblicherweise weich und häufig ist, bleibt es oft unbemerkt, wenn sich das Stuhlverhalten ändert. Es ist jedoch entscheidend, die Anzeichen und Ursachen von Durchfall bei Babys zu erkennen, um rechtzeitig reagieren zu können und mögliche Risiken wie Dehydration zu vermeiden. Wie das gelingt, lesen Sie hier!
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Diagnose und Symptome: Durchfall bei Babys erkennen
Durchfall bei Babys kann leicht übersehen werden, da der normale Stuhlgang von Säuglingen ohnehin weich und häufiger ist als bei älteren Kindern. Dennoch gibt es bestimmte Anzeichen, auf die Sie achten sollten. Als Durchfall gilt ein Stuhlgang, der plötzlich häufiger und flüssiger auftritt, als es dem Alter und der Ernährung Ihres Babys entspricht. Auffällig ist oft auch ein unangenehmer Geruch, der vom normalen, meist milden Stuhlgeruch bei Babys abweicht.
Besonders bei gestillten Babys kann der Stuhlgang mehrmals täglich vorkommen, was zunächst normal ist. Sie sollten jedoch aufmerksam werden, wenn der Stuhl sehr dünnflüssig oder wässrig wird und Ihr Baby mehr als 5-mal täglich Stuhl absetzt. Dabei ist der Vergleich zur üblichen Häufigkeit und Konsistenz des Stuhls entscheidend: Während der normale Stuhlgang weich und breiig, jedoch formbar ist, deutet ein plötzlicher Wechsel zu häufigem, sehr dünnem und stark riechendem Stuhl auf Durchfall hin.1,2
Achtung:1
In der Regel dauern die Beschwerden nur 1 bis 2 Tage an. Durchfall ist jedoch immer mit einem Verlust von Flüssigkeit und Salzen verbunden. Das kann insbesondere bei Säuglingen und kleinen Kindern schnell zu einer Austrocknung des Körpers führen und gefährlich werden.
Ursachen von Durchfall bei Babys
Das empfindliche Verdauungssystem von Säuglingen reagiert leicht auf verschiedene Belastungen. Zu den häufigsten Ursachen von Durchfall gehören:1,2,3
- Darminfektionen durch Viren und Bakterien (besonders Rotaviren und Noroviren)
- verdorbene Lebensmittel
- ungünstige Ernährungsweise (vor allem schwer verdauliche, scharfe oder fettige Speisen)
- bestimmte Medikamente
- Lebensmittelunverträglichkeiten (etwa gegen Milchzucker oder Gluten)
- seelische Faktoren (wie Stress und Aufregung, zum Beispiel durch Reisen oder Umgebungswechsel)
- Zeit- und Klimaumstellungen
- schlechte hygienische Verhältnisse
- Begleiterscheinungen bei Infekten (wie Erkältungen, Mittelohrentzündungen und anderen fieberhaften Infektionen)
- schwerwiegende Erkrankungen (wiederholt fettglänzender, übel riechender Durchfall könnte auf Stoffwechselstörungen oder angeborene Probleme wie Zöliakie hindeuten)
Besonders häufig tritt Durchfall in Verbindung mit Fieber und Erbrechen auf, was oft auf eine Magen-Darm-Infektion durch Viren oder Bakterien hinweist.
Durchfall durch Zahnen?4
Rund um das Zahnen – in der Regel zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat – zeigen Babys häufig Beschwerden wie Fieber, Durchfall, Ohrenschmerzen oder Erkältungssymptome. Viele Eltern vermuten daher, dass das Zahnen selbst diese Symptome verursacht. Doch der Durchbruch der ersten Zähne ist ein natürlicher Vorgang und macht das Baby nicht krank.
Der Zeitraum des Zahnens fällt vielmehr mit einer Umstellungsphase im Immunsystem zusammen: Der mütterliche Nestschutz, also die von der Mutter übertragene Immunabwehr, lässt zu diesem Zeitpunkt nach. Hinzu kommt, dass Säuglinge in dieser Phase häufig von Muttermilch auf Flaschenmilch oder festere Nahrung umgestellt werden, was den noch unreifen Verdauungstrakt zusätzlich beanspruchen kann. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass bei Babys im Zahnalter vermehrt Symptome wie Durchfall auftreten.
Behandlung: Was tun, wenn mein Baby Durchfall hat?
Bei Durchfall ist es entscheidend, die verlorene Flüssigkeit und Blutsalze (Elektrolyte) schnell wieder zu ersetzen, um eine Austrocknung zu verhindern. Zur Behandlung eignet sich eine spezielle Elektrolytlösung aus Natrium und Traubenzucker, die Sie dem Baby gekühlt oder bei Zimmertemperatur anbieten können.
Falls das Baby erbricht, sollten Sie ihm zunächst alle 2 Minuten kleine Mengen mit einem Teelöffel verabreichen. Sobald es etwa 100 bis 200 Milliliter aufgenommen hat, können Sie die Mengen auf 30 bis 50 Milliliter alle 15 Minuten erhöhen. Bei Stillbabys ist es sinnvoll, diese zwischen den Trinklösungen weiterhin an die Brust zu legen.5
Wenn Ihr Baby den Löffel ablehnt, können Sie die Lösung auch mit einer Spritze in kleinen Mengen in den Mund geben. Sobald das Baby gut mit Flüssigkeit versorgt ist (nach etwa 3 bis 4 Stunden), kann es wieder seine gewohnte Nahrung erhalten: Stillbabys Muttermilch und Flaschenkinder ihre normale Kost.6
Hilfreich ist außerdem Mutaflor® Suspension. Das Arzneimittel enthält lebende Bakterienkulturen des E. coli Stamms Nissle 1917, die das Wachstum gesunder Darmbakterien unterstützen und somit zur Stabilisierung der Verdauung beitragen können. Mutaflor® Suspension hilft bei Durchfall, indem es die natürliche Mikrobiota des Darms wiederherstellt und die Heilung des Magen-Darm-Trakts fördert.


Bei Durchfall schon für Säuglinge
Mutaflor® Suspension eignet sich bei Durchfall bereits für Säuglinge. Sanft und wirksam hilft es, die Zahl der Durchfalltage zu reduzieren.
Wann muss ich bei Durchfall mit meinem Baby zum/zur Ärzt:in?
Säuglinge und Kleinkinder bis zu 2 Jahren sind besonders gefährdet, bei Durchfall zu dehydrieren. Heftiger Durchfall kann, insbesondere wenn zusätzlich Erbrechen auftritt, innerhalb weniger Stunden zu einer starken Austrocknung führen, was ernste Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes haben kann. Daher ist es wichtig, bei bestimmten Symptomen schnell zu handeln.5
Anzeichen: Drohende Austrocknung bei Babys mit Durchfall erkennen
Eine Austrocknung droht, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:3
- Der Durchfall dauert länger als 1 Tag.
- Der Stuhlgang des Babys ist großvolumig und wässrig.
- Es kommt zusätzlich zu Erbrechen, hohem Fieber oder schlechtem Trinkverhalten.
An den folgenden Symptomen erkennen Sie eine drohende Austrocknung:3,6
- trockener Mund und trockene Lippen
- weiße, blasse, trockene Haut ohne Spannung
- Schläfrigkeit und Mattigkeit
- tiefe Atmung durch den Mund
- wenig Urinausscheidung (nicht bei sehr jungen Säuglingen)
- dunkle Augenringe und eingefallene Augen
- Gewichtsverlust
Wann ist sofortige ärztliche Hilfe nötig?
Suchen Sie umgehend eine Kinderarztpraxis auf, wenn eines der folgenden Symptome auftritt:3,6
- weißer Stuhlgang bei gestillten Babys
- blutiger Durchfall
- hohes Fieber und/oder Bauchschmerzen
- angespannte Bauchdecke
- Verweigerung jeglicher Flüssigkeitsaufnahme
- plötzliches schrilles, unstillbares Schreien
- Verschlechterung des Zustands trotz Gabe einer Trinklösung
- mehr als 4-mal Durchfall täglich bei Säuglingen
- Pipimachen seltener als alle 8 Stunden
- Baby ist jünger als 3 bis 6 Monate
- Vorliegen einer schweren Grundkrankheit wie Darm-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankung
Wie lässt sich Durchfall bei Babys vorbeugen?
Eine gezielte Prävention kann helfen, Durchfall bei Säuglingen zu vermeiden. Wichtige Maßnahmen sind:
- Impfung: Die Schluckimpfung gegen Rotaviren kann ab der 6. Lebenswoche verabreicht werden und bietet einen effektiven Schutz vor einer der häufigsten Ursachen für schweren Durchfall im Kindesalter.
- Hygienemaßnahmen: Waschen Sie Ihre Hände nach jedem Toilettengang und nach dem Wickeln sowie vor der Zubereitung von Mahlzeiten und vor dem Essen gründlich mit Seife – mindestens 30 Sekunden lang. Reinigen Sie die Toilette nach Benutzung durch Erkrankte. Leeren Sie den Windelkübel mehrmals täglich.
- Stillen: In den ersten Lebensmonaten schützt das Stillen, auch eine teilweise Stillernährung, vor Infektionen, einschließlich Durchfall.
- Lebensmittelsicherheit: Um Infektionen durch Lebensmittel zu vermeiden, sollten Sie Flaschenmilch stets frisch zubereiten.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Eltern aktiv dazu beitragen, das Risiko für Durchfall bei ihren Babys zu senken.