Glossar –
Antimikrobiell
Antimikrobiell bedeutet übersetzt „gegen Mikroorganismen gerichtet“. Ein antimikrobieller Stoff ist also etwas, das das Wachstum von Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien) hemmt – ganz gleich, ob es sich dabei um Bakterien handelt, die uns nützen, oder solche, die uns schaden. Antibiotika (vom griechischen Anti = gegen und bios = Leben) sind Substanzen (Medikamente), die antimikrobiell wirken. Das heißt, sie hindern schädliche und nützliche Bakterien gleichermaßen am Wachstum.
Botenstoffe/Neurotransmitter
Neurotransmitter sind biochemische Stoffe. Sie geben Reize von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle oder Zelle weiter oder sie verstärken oder modulieren diese Reize. Sie sind also wesentlich für das gute Zusammenspiel der Zellen in unserem Körper.
Zu den Neurotransmittern gehören: Adrenalin, Dopamin, Melatonin, Serotonin und Endorphine, aber auch spezielle Aminosäuren wie Gamma-Aminobuttersäure oder Glutaminsäure.
Darmmikrobiota/Darmflora
Als Darmmikrobiota bezeichnet man die Gesamtheit aus Bakterien und anderen Mikroorganismen, die im Darm leben und insbesondere auf der Darmschleimhaut angesiedelt sind. Die Bezeichnung Darmflora entstand, da man früher irrtümlich dachte, Bakterien seien Pflanzen.
Darmbarriere
Auf der Innenseite der Darmwand befindet sich die Darmbarriere. Sie besteht aus den beiden Schichten der Darmschleimhaut sowie der Darmmikrobiota. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass schädliche Stoffe abgewehrt werden aber lebenswichtige Nährstoffe in den Organismus gelangen und nützliche Antikörper gebildet werden.
Einschleichende Therapie
Darunter versteht man die schrittweise Steigerung der Arzneimitteldosis. So hat der Körper – anders als bei einer sofortigen hohen Dosis – die Möglichkeit, sich langsam an die Therapie zu gewöhnen. Der Arzt ist so leichter in der Lage, eine optimale Dosis zu finden und Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei dem Einschleichen zum Beispiel von Mutaflor mite können so mögliche anfänglich auftretende Blähungen vermindert werden.
Elektrolyte
Elektrolyte (oder auch Mineralstoffe) sind für den Körper unverzichtbar. Sie werden von Muskeln, Nerven oder zum Knochenaufbau benötigt oder regulieren unsere Körperflüssigkeiten. Zu den Elektrolyten gehören Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid und Phosphat. Die Mineralstoffe Jod, Eisen, Fluor, Zink und Selen werden oft auch als Spurenelemente bezeichnet, da der Körper sie nur in sehr geringen Mengen braucht.
Enzyme
Enzyme sind Eiweißmoleküle, die als Katalysatoren im menschlichen Organismus wirken. Sie sind an allen Stoffwechselaktionen im menschlichen Körper beteiligt – also auch an der Verdauung, dem Eiweißaufbau in den Knochen und der Haut. Eine weitere wichtige Funktion erfüllen sie bei der Entgiftung des Körpers.
Fistelbildung
Fisteln sind unnatürliche, röhrenförmige Verbindungen zwischen inneren Organen oder zwischen inneren Organen und der Körperoberfläche. Sie entstehen meist durch eine Verletzung oder Veränderung des Gewebes wie zum Beispiel bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Funktionelle Darmstörung
Wenn Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen oder Blähungen über einen längeren Zeitraum bestehen, wird das als funktionelle Darmstörung bezeichnet, aber nur, wenn keine organische Ursache gefunden werden konnte und andere Erkrankungen weitestgehend ausgeschlossen wurden.
Kurzkettige Fettsäuren
Kurzkettige Fettsäuren enthalten maximal zehn Kohlenstoffmoleküle in ihrer Molekülkette. Einige kurzkettige Fettsäuren befinden sich in Aromastoffen und ätherischen Ölen. Auch Milchfett enthält kurzkettige Fettsäuren. Alle sind im Darm leicht resorbierbar. Die Darmmikrobiota produziert kurzkettige Fettsäuren vor allem aus unverdaulichen Kohlenhydraten (Ballaststoffen). Die unzureichende Bildung von kurzkettigen Fettsäuren kann zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa) führen.
Limbisches System
Das limbische System setzt sich aus mehreren Strukturen zusammen, die teils getrennt voneinander, teils gemeinsam verschiedene Funktionen erfüllen. So wird ihm die Steuerung von Antrieb, Lernen, Gedächtnis, Emotionen ebenso zugeschrieben wie die Regulierung der Nahrungsaufnahme, Verdauung und Fortpflanzung.
Lymphatisches System
Das lymphatische System ist Teil des Immunsystems. Es besteht aus den Lymphknoten und den Lymphgefäßen.
Lymphknoten
Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des menschlichen Immunsystems. Sie sind vor allem für die Abwehr von Infektionen verantwortlich. Durch die Lymphbahnen werden sie mit Lymphflüssigkeit (Lymphe) versorgt. In den Lymphknoten wird diese Flüssigkeit gefiltert und durch abführende Lymphgefäße wieder abtransportiert.
Medizinischer Darmkeim
Manche Keime und Bakterien machen krank, andere hingegen fördern die Gesundheit. Diese Keime werden für die Vorbeugung oder die Therapie von Krankheiten eingesetzt – so auch E. coli Stamm Nissle 1917. Deshalb sprechen wir von dem medizinischen Darmkeim.
Physiologisch
Mit „physiologisch“ werden die normalen Abläufe und Funktionen des menschlichen Organismus bezeichnet. Das Wort physis stammt aus dem Griechischen und heißt Natur. Physiologisch bedeutet also „natürlich“ oder „den natürlichen Vorgängen entsprechend“.
Probiotische Arzneimittel
Im Gegensatz zu probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln erfüllen probiotische Arzneimittel strenge Anforderungen der Gesundheitsbehörden. In klinischen Studien ist ihre Wirksamkeit bei der Heilung oder Verhütung bestimmter Erkrankungen belegt.
Probiotische Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die die normale Ernährung durch zusätzliche Nährstoffe ergänzen. Sie dürfen nicht mit Aussagen, die sich auf die Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten beziehen, beworben werden.
Resorption
Damit wird der Vorgang bezeichnet, bei dem körpereigene oder fremde Stoffe von Zellen oder dem Gewebe aufgenommen werden. Im Darm gelangen die Stoffe durch die Epithelzellen in unseren Körper.